Am Samstag war ich auf dem Open Data Hackathon in Hamburg mit dabei. Es war klasse! Hier ein kleiner Bericht, was ich gemacht habe.
Im Etherpad zur Veranstaltung hatte ich im Vorfeld einige Ideen gepostet und dabei auch auf meine (meiner Meinung nach nur halbfertige) Hamburg Gebäudealter Karte verlinkt, welche auf einem freien Gebäude-Datensatz des Hamburger LGV basiert. Die Resonanz darauf war sehr gut und so war klar, dass wir mit den Daten noch etwas machen würden.
Von Achim Tack kam die Idee die Untergeschosse, also die “Hamburger Unterwelt” zu mappen. Leider haben nur rund 10% der Gebäude im Datensatz entsprechende Attribute. Stattdessen wurden es dann die Obergeschosse. Gemeinsam mit Christina Elmer, Patrick Stotz und Serge (vergesse ich nicht jemanden?) entschieden wir über die Klasseneinteilung und die Farbgebung. Der Rest war mit Tilemill ein Kinderspiel. Hier ist unsere Karte der Obergeschosse in Hamburg.
Nach ihrem Baujahr (bzw der “ersten baulichen Veränderung des Gebäudes”) hatte ich die Gebäude schon im letzten Herbst eingefärbt, dann aber die letzten 5% nie fertiggestellt. Auf dem ODH habe ich dann einmal eine möglicherweise bessere Klassen-Einteilung ausprobiert (nach Gebäudealter gegoogelt und die Klassen aus irgendeiner Bewertungsrichtlinie übernommen). Heute gefallen mir meine alten Klassen doch besser, da sie die älteren Gebäude hervorheben. Also habe ich die Karte eben nochmal mit dem alten Stil neu gerendert, diesmal ohne die höchste Zoomstufe: Karte des Gebäudealters in Hamburg. Leider sind die Daten sehr unvollständig, teilweise fehlerhaft und darüber hinaus auch noch irreführend (Baujahr ist wohl mit der ältesten dokumentierten Einmessung einer baulichen Veränderung gleichgesetzt). Wer ist beim LGV eigentlich auf die Idee gekommen die Zahl 1500 als “ja keine Ahnung von wann das Gebäude ist” zu missbrauchen…? Diese Karte ist also wirklich nur als Kunst zu gebrauchen, nicht für ernstgemeinte Analysen. Ich habe es leider nicht geschafft die Attribute beim Mouseover zu zeigen.
Beide Karten haben natürlich das Problem, dass kleine Gebäude schlecht sichtbar sind und der Gesamteindruck den Betrachter dadurch teilweise in die Irre führt. Klassen lassen sich auch nur bedingt identifizieren. Egal, schön ist schön!
Zwischendurch überlegten wir, was wir mit den Gebäude-Daten noch anstellen könnten. Ich wurde mit den tollen Daten des Urban Atlas bekannt gemacht und Christina Elmer hatte eine wunderbare Idee, welche sofort das kreative Kopfkino angeschmissen hat. Darüber sage ich jetzt erstmal nicht mehr, da wir nebenbei daran basteln. :)
Fazit: Ein toller, inspirierender und produktiver Tag mit netten Leuten, interessanten Projekten und leckerem Essen (danke Marco!). Ich freue mich auf’s Wiedersehen und Weiterhacken. Wer hat Lust die übrigen Attribute der Gebäude zu visualisieren? Und warum nicht bestimmte Jahre (Nachkriegszeit) oder typische Gebäudetypen einzeln hervorheben?
Kuckt euch auch die andere Projekte an, im Hackdash zur Veranstaltung sind sie aufgelistet.
PS: Die Gebäudedaten kommen in einem GML-Format. Man kann sie mit QGIS öffnen, wenn man GDAL installiert hat. Mit GDAL kann man sie auch einfach in Shapefiles konvertieren, wobei dann natürlich die Attributsnamen gekürzt werden und doppelte Attribute zusammengefasst werden müssen:
ogr2ogr -a_srs "EPSG:25832" -f "ESRI Shapefile" \
-fieldTypeToString IntegerList,StringList \
"$(basename ${file} .xml)".shp "${file}" AX_Gebaeude
Ich habe sie als Shapefile hochgeladen: NAS_gebaeude.7z (keine Garantie usw.)